Archiv für April 2006

Kapitel 3 – Ein Wechsel und seine Folgen

Kapitel 3 – Ein Wechsel und seine Folgen (2006).
An einem Samstagmittag Ende Februar kam dann der Hänger um mich abzuholen. Mit einigen aufmunternden Worten meines Chefs bin ich dann auch ganz lieb hinein in den Kasten und schon ging es los zu einem neuen Stall.

Uih, hier war ja richtig was los auf dem neuen Gelände. Mein Chef hat dann erstmal einen Rundgang mit mir gemacht und mir alles gezeigt. Es gab Ziegen, Hühner, Gänse, Emus, Katzen, Bullen, einen Hund und ein kleines komisches rosa Pferd ohne Fell. Hä, ach das war eine Sau. Aber nicht gerade klein, hat wohl so seine 250 Kg und es gibt wohl noch mehr davon. Naja, dann gingen wir Richtung Paddock, wurde aber auch Zeit.

Alles stand schon am Tor als ich kam. Donnerwetter was für ein Empfang und was für ein Geblubber. Hier war aber auch alles vertreten, vom Shetty bis zum Friesen, von der Stute bis zum Wallach. Alles stand bunt verteilt vor dem Tor und begrüßte mich. Also nix wie rein und dann ganz schnell in Sicherheit bringen, denn man muß ja erst mal schauen wer hier was zu sagen hat. Aber kein Problem, wir haben ein paar Minuten nachlaufen gespielt und dann war alles erledigt. Also ab zur nächsten Freßstelle und futtern gehen. Zum Glück gibt es drei Stück davon auf diesem riesen Paddock.

Nach ein paar Tagen haben wir uns dann aber alle soweit verstanden und mit meiner Box war ich übrigens auch zufrieden. Ist nämlich alles ohne Gitter, kann nach allen Seiten rausgucken und Kontakte pflegen. Was nur total neu für mich war, man wird morgens nicht rausgebracht, ne, die machen die Tür auf und dann gehen wir alle zusammen gemütlich zum Paddock, abends dann andersrum und es geht wirklich jeder in seine Box. Außer ich! Klaro, muß doch erst mal einen Rundgang machen und mal schauen was es so alles gibt. Aber die Chefin hier am Stall hat mich dann angeschaut und gemeint, deine Box ist da hinten. Ok, bin dann in meine und mache das jetzt auch immer so.

Da meine Zweibeiner ja genauso wie früher schon, jeden Tag am Stall sind, wird natürlich viel unternommen. Die ersten Tage hier durfte ich mich immer zuerst in der Halle austoben bevor gearbeitet wurde. Entweder haben wir Bodenarbeit gemacht oder mein Chef hat sich auf mich gesetzt. Hat richtig Spaß gemacht und anschließend habe ich mich immer noch ordentlich gewälzt, damit sich das vorherige Putzen auch lohnte 🙂

Aber wer meinen Chef kennt, der weiß, das dem auch immer was neues einfällt um mich zu ärgern. Da komm ich doch eines Tages in die Halle und was sehe ich, große blaue Monster. Komische Dinger, aber bin dann trotzdem mal hin und habe sie mir angesehen und dran gerochen. Na ja, ging eigentlich, hatten oben ein Loch drin und an den Seiten waren auch noch welche. Hilfe, nix wie weg hier! Da kommt was aus dem Ding oben raus. Mist, hat mein Chef mich doch reingelegt und hatte seine Hand von unten reingesteckt als ich mit meinen Nüstern gerade darüber war und versucht mich zu kraulen. Also noch mal hin und in das Loch guck. Hihi, da war die Hand immer noch aber jetzt bleib ich hier, ätsch sind ja nur blöde Tonnen.

Als ich mir dann auch noch den Rest angesehen habe, hat sich mein Chef auf meine Rücken gesetzt und es ging los. Zuerst ein paar Runden durch die Halle zum aufwärmen und als es soweit war ein bischen getrabt und galoppiert. Danach ging es los. Zuerst der Gang durch die Tonnen, dann durch den Gang mit den Balken. War ja alles kein Problem, aber dann. Was ist das denn, ein See in der Halle? Jetzt sollte ich auch noch da rein gehen. Nach einigem hin und her habe ich es dann aber doch gemacht. Komisch, habe gar keine nassen Hufe bekommen….hm, war eine blaue Plane und ich Dussel habe auch noch beim ersten mal versucht, mit einem Huf darin zu planschen. Nachdem wir also nun ein paar Mal diese komische Strecke abgelaufen waren, sollte ich auch noch rückwärts gehen. Bei den Tonnen war das ja kein Problem, selbst über die Plane bin ich, aber bei den Balken war es nicht so einfach. Die lagen in L-Form und was soll ich euch sagen, nach zwei Ansätzen hat es dann wunderbar geklappt. Das hat soviel Spaß gemacht das ich sogar später im Schnellgang rückwärts dadurch bin. Habe anschließend auch richtig was zu futtern bekommen zur Belohnung. Das Ganze haben wir dann in Abständen von einigen Tagen wiederholt und ich wurde immer besser.

Nachdem das ja nun alles soweit OK war, kam die nächste Übung. Mein Chef wollte, wenn er auf meinem Rücken saß, die Tonnen aus der Mitte der Halle zum Ausgang bringen. Ist der verrückt! Ne Du, nicht mit mir. Laß mir doch nicht so eine Tonne auf den Rücken legen und bring die dann weg. Aber leider wie so oft, mein Chef hat sich mal wieder durchgesetzt und nach zwei Tagen habe ich dann mitgespielt. Entweder hat er die Tonne rechts neben dem Sattel festgehalten oder links. War mir irgendwie egal, Hauptsache schnell weg mit den Dingern. Nur letztens wurde es dann doch noch deftig, da hat er wo wir noch standen, die Tonne von links nach rechts über mich rüber gehoben und anschließend wieder zurück. Ätsch, ich bin stehen geblieben auch wenn mir mulmig war 🙂

Eines Nachmittags kam dann mein Chef auf die Idee mit mir um die Halle und ein Stück den Feldweg entlang zu reiten. Ich habe aber keinen Bock ohne Begleitung eines weiteren Artgenossen auf Wanderschaft zu gehen. Mir blieb aber wie so oft in letzter Zeit nichts anderes übrig und so bin ich dann nach einigem hin und her wenigstens einmal um die Halle. Man war ich froh als das vorbei war. Zweimal waren wir ja auch schon zwischendurch raus, aber da nur in Begleitung. An den nächsten drei Tagen haben wir das dann mehrmals wiederholt und ich muß sagen, langsam gefiel mir die Sache. Am vierten Tag kam dann der Hammer, wir sind den ganzen Weg durch das Feld runter bis zur nächsten Straße und wieder zurück. Sind so ca. 20 – 25 Minuten. Eh, das war klasse und ich habe auch keine Probleme gemacht. Jetzt hatte ich es langsam doch begriffen, ausreiten kann auch alleine Spaß machen.

Und so haben wir dann heute unseren ersten Ausritt gemacht, nur mein Chef und ich. Ganze 1 1/2 Stunden waren wir unterwegs und es hat super mit uns Beiden geklappt.

So, das war es erstmal wieder,

Eure Nashra

23.04.2006

Kapitel 2 – Ein harter Winter

Kapitel 2 – Ein harter Winter (2005/2006).
Ihr denkt jetzt bestimmt das es nicht einfach war wegen dem obigen Titel, aber es hatte eigentlich mehr mit dem Wetter zu tun, denn es war ein scheiß kalter Winter, aber der Reihe nach.

Wir hatten Anfang November und die Tage wurden kürzer und die Nächte kälter. War ja eigentlich alles normal, nur leider konnte man nicht mehr sehr viel unternehmen. Da es früher dunkel wurde, hat mein Chef fast sämtliche Aktivitäten in die Halle verlegt. Was soll ich sagen, der hatte wieder Einfälle die waren fürchterlich. Bodenarbeit war ja bekannt und auch Ok, aber dann meinte er mal wieder mich so richtig zu erschrecken. Da komm ich eines Tages in die Halle und darin sieht es aus wie in einem Schlachtfeld. Bänder hingen von der Decke, große blaue Ballons, so ein komisches Teil mit einem Stock dran (hab dann gehört das es ein Sonnenschirm war) und noch so ein paar verrückte Sachen. Was soll ich sagen, hätte ich eine Hose angehabt wie mein Chef hätte ich die wahrscheinlich voll gemacht 🙂 Aber wir haben es dann doch ganz gut hinbekommen und ich stand sogar mit meinem Chef unter diesem Schirm. Nur das der dieses komische Teil immer rauf und runter bewegt hat, ging mir dann doch etwas auf den Keks. Aber was soll es, auch so etwas geht vorüber und am Ende waren wir alle zufrieden.

Die Wochen vergingen mal wieder wie im Flug. Es kamen die Weihnachtstage und anschließend begann das neue Jahr. Jetzt machte die Sache langsam wieder Spaß, denn es ging wieder raus.

Uih, haben wir Ausritte unternommen und immer in Begleitung von Cherie, meiner Freundin. Es war zwar verdammt kalt und der Boden gefroren aber wir hatten Spaß satt. Wir waren teilweise zwischen einer und vier Stunden unterwegs und wenn der Boden es zulies wurde getrabt und galoppiert. Wir waren im Fluyner-Busch oder am Oermter-Berg unterwegs. Aber am schönsten war es wenn wir Richtung Berg gingen. Dabei benutzten wir den alten Bahndamm um dorthin zu kommen und der war für den Anfang nicht ohne. Gibt es dort doch nur einen Trampelpfad der auch noch teilweise zugewachsen ist und dann liegen da auch noch jede Menge Baumstämme im Weg über die man dann rüber muß. Habe dann meinem Chef mal gezeigt was ich so im richtigen Gelände drauf hab 🙂

Das schönste aber war der erste Ritt zum Berg d.h. wer sich da auskennt, kennt ja auch diese schöne Wiese auf halber Höhe *grins*. Naja, wir laufen also dahin und auf einmal meint Cherie, komm wir gehen mal den Pfad runter zum Feld und dann galoppieren wir mit Vollgas wieder hier rauf. Gesagt getan, denke also an nichts böses und als wir fast am Feld waren höre ich nur noch das Cherie hinter mir wiehert und im Galopp den Berg rauf rennt. Ups, jetzt hatte mein Chef ein Problem (alleine ausreiten mag ich nicht), denn ich habe mich auf der Stelle um 180 Grad gedreht und bin sofort hinter Cherie her. Wollte die mich alleine lassen? Mein Cheffe mußte sich im ersten Moment mit einer Hand am Sattel festhalten, so habe ich mich gedreht und bin losgerannt. Das schönste an der Sache war, er lies es zu und hatte wohl selbst so richtig Spaß dabei. Also habe ich das Programm erweitert und habe beim galoppieren noch etwas gebuckelt und mich richtig ausgetobt. Als wir dann oben waren, war er wohl im ersten Moment nicht so ganz begeistert aber dann hat er doch gelacht. Tja, eine Schlaftablette bin ich nicht oder wie sagt man: Wehe wenn sie losgelassen…. 🙂

Das haben wir dann öfters gemacht (aber ohne dabei zu buckeln). Manchmal sind wir auch durch die Schlucht oder komplett um den Oermter-Berg geritten. Man, das waren endlich mal so richtige Ausritte. So haben wir den ganzen Januar umbekommen und eines Tages habe ich dann mitbekommen das wir wohl den Stall wechseln.

Stallwechsel

Der Stallwechsel nach Sevelen ging relativ schnell und unkompliziert. An einem Samstag Anfang Februar kam dann mein Chef und die Chefin von Cherie mit einem Hänger an und es wurden alle Sachen von Cherie und mir eingeladen, nur wir nicht. Hm, wollten die uns hierlassen. Puh, eine Stunde später kamen sie dann doch wieder. Als die Klappe vom Hänger offen war, bin ich dann ganz schnell rein in die Kiste bevor es sich noch einer anders überlegt. Mein Chef war total baff, da ich früher immer gerne Probleme gemacht habe. Ne Du, mich wirste nicht mehr los *grins*.

Als wir angekommen sind, wurde erstmal alles unter die Lupe genommen. Boah, wir bekamen zwei große Weiden ganz für uns alleine und der Stalltrakt war auch nicht übel, nur vier Boxen d.h. wir zwei hatten unsere Ruhe. Die ersten Tage verliefen ganz normal. Morgens auf die Weide und abends in den Stall und der war richtig gemütlich. Die Zwei hatten die Boxen mit Leinenstroh ausgelegt, man ist das ein geiles Zeug. Ganz weich und richtig kuschelig, nicht so wie das blöde Stroh. Das beste daran ist, das man nur unsere Äppel entfernen mußte, alles andere blieb drin und es war trotzdem trocken und hat nicht nach Pippi gerochen 🙂 Eh Artgenossen, sagt euren Chefs mal sie sollen das euch auch in die Box legen, einfach nur geil das Zeug.

Leider sind mein Chef und ich aber nur drei Wochen dort geblieben. Wir haben aber auch in dieser kurzen Zeit sehr viele Ausritte unternommen, aber wie das Leben manchmal so spielt. Es war wohl etwas vorgefallen worauf mein Chef ziemlich sauer reagiert hat und darauf hin haben wir leider wieder einen Stallwechsel gemacht. Leider ist Freundschaft nicht immer eine wirkliche Freundschaft.

So ihr lieben,
das war es erstmal wieder für heute. Vom bevorstehenden neuen Stallwechsel und was dort so alles passiert, erfahrt ihr beim nächsten Mal.

Eure Nashra

21.04.2006

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